Renncockpit 09 – Stand 01/2021

Im letzten Jahr habe ich sehr viel am Rennsimulator verändert, leider habe ich wenig davon hier dokumentiert, sondern bin mehr damit gefahren :D.
Aber jetzt wird es Zeit, die ganzen Änderungen auch hier zu beschreiben.

H-Schaltung

Schon seit Anfang des Jahres 2020 hatte ich einen Fanatec Shifter 1.5 gekauft und im Mai endlich die Halterung für’s Rig dafür gemacht.
Eigentlich recht simpel, ein 60×30 Aluprofil, das noch im Fundus herumgelegen ist, an das Rig geschraubt und am Ende abgestützt, dazu den Shifter mit einer Aluplatte an das Profil geschraubt und mit Langlöchern entsprechend verstellbar gemacht. Am Ende noch den Rest einer Siebdruckplatte als Mauspad angeschraubt und fertig 🙂

Sitz

Obwohl ich mit dem umgebauten Gaming-Sitz prinzipiell zufrieden war, hat sich gezeigt, dass die Lehne beim Bremsen mit der Loadcell doch zu instabil war und ziemlich nachgegeben hat.
Damit der Sitz nicht kaputt geht und um besser bremsen zu können, hab‘ ich mich auf die Suche nach etwas Stabilerem gemacht.
Natürlich wäre ein Recaro, OMP oder ähnliches das Optimum, allerdings wollte ich den Rennsim preislich im unteren Bereich halten. Nach etwas Recherche hab‘ ich dann fk-shop.de gefunden und mir dort um EUR 250,- 2 Stück Schalensitze gekauft, wobei ich einen dann weiterverkauft habe.

Der Sitz ist super bequem und durch die mitgelieferten L-Brackets für die Montage kann er einfach in der Neigung verstellt werden.

Kommandostand

Durch die Nutzung des 32″ Gamingmonitors wurde der 37″ Fernseher für andere Dinge frei 🙂
Ich habe mir in SimHub ein eigenes „Dash“ erstellt, das mir in eine Art Kommandostandsanzeige wichtige Daten zum Rennen, Auto und Computersystem anzeigt.

Sowohl als Fahrer als auch als Beobachter hat man viel Infos auf einen Blick:
Von Links Oben: eine Streckenübersicht mit allen Autos und die aktuellen Positionen der Fahrer
Von Links Unten: Aktuelle Session (Practice), Position (P),  Aktuelle Runde (L), Zeit bis zum Ende der Session (24:04), Kupplung, Bremse und Gas als Balkenanzeige, Lenkradwinkel, Gang, Geschwindigkeit und Drehzahl, aktuelle und vergangenen Runden- und Sektorzeiten, Streckeninfos – Name, Streckenstatus, Nässe, Regenmenge, Strecken- und Lufttemperatur, Bremstemperatur, Reifentemperatur und Reifendruck, Spritdaten – Menge, Verbrauch, verbliebene Zeit und Motordaten (Wasser- und Öltemperatur bzw. -druck, Turbo und Auspufftemperatur).

Auch das temporäre Instrumentenbrett aus Sperrholz mit der Anzeigenbox links, Buttonbox Rechts und Infodash in der Mitte wurde montiert und die selbstgebaute Tasterplatte für’s Lenkrad sind am Bild.

Pedale

Die Fanatec Clubsport Pedale v1, die ich seit Ende 2019 genutzt habe, sind zwar wirklich toll, aber das Bessere ist ja bekanntlich der Feind des Guten :). Im Netz findet man ja sehr viel Gutes über Heusinkveld und es wird einem der Mund recht wässrig gemacht – aber EUR 700,- für ein Pedalset konnte ich einfach nicht verantworten.
Anfang September hab‘ ich auf willhaben.at eher zufällig geschaut, ob jemand Heusinkveld Pedale verkauft – und lustigerweise hab‘ ich tatsächlich ein Set Sim Pedals Pro um 450,- hier in Graz gefunden und zugeschlagen.
Da die Heusinkveld Pro anders zu montieren sind als die Fanatec, musste eine neue Pedalhalteplatte her. Um die Kräfte, die über die Bremse wirken (bis 55kg) auch gut aufnehmen zu können, hab‘ ich eine 10mm Aluplatte aus meinem Materialfundus genutzt. Ich musste sie nichtmal großartig schneiden, sie hat direkt gepasst. Zur Ablage der Fersen hab ich ein kleine Siebdruckplatte (was sonst *gg*) zurechtgeschnitten und mit 3Dgedruckten Abstandshaltern erhöht vor die Pedale geschraubt. Auch die kleinen Bass-Shaker, die an der alten Pedalplatte montiert waren, wurden auf die Fersenablage migriert.

Wheelbase

Seit Oktober 2019 habe ich eine Fanatec CSL Elite+ Wheelbase genutzt, da ich ja recht lange hauptsächlich auf der Playstation4 gefahren bin. Allerdings habe ich den PC mit einer neuen Grafikkarte aufgerüstet und bin mit Assetto Corsa Competizione, rFactor2, DirtRally2, Assetto Corsa und der F1-Serie nur mehr am PC am Fahren.
Ein DirectDriveWheel war schon lange mein Traum, ich war nur noch sehr unentschlossen, auf welches System ich setzen sollte. Die Fanatec DD-Serie hätte den Vorteil gehabt, dass ich meine bestehenden Lenkräder einfach weiter nutzen könnte. Allerdings machten mir die vielen negativen Erfahrungsberichte zu schlechter Treibersoftware und negativem Supportverhalten von Fanatec die Entscheidung einfacher, doch auf ein Simucube 2 Pro zu setzen – und im Oktober 2020 nahm dieses den Platz der CSL Elite ein.

Da ich ja allerdings meine alten Lenkräder nicht so einfach nutzen konnte, habe ich erstmal mein D-Shape-Lenkrad, das noch nicht für Fanatec verkabelt war, auf eine DIY-Lösung mit einem Arduino Pro Micro und selbst entwickelten 3D-Druck-Schalthebeln umgebaut und mit dem Simucube QuickRelease versehen.

Mit der Anschaffung des Simucube kam aber auch schon das nächste Problem auf mich zu – die 2 Netzteile des SC2Pro nehmen soviel Platz ein, dass die bestehende Halterung für Base und Monitor einfach zu klein wurde. Da das Ganze sowieso nur als Provisorium gedacht war, hab‘ ich mich an’s Designen und Schweißen eines eigenen Monitor/PC-Ständers gemacht.
Die Stahlreste vom Einkauf für das Rig, eine vorhandene 19mm Siebdruckplatte, das letzte lange 60x30mm Aluprofil, eine alte Monitorhalterung mit einer Aluresteplatte und neu gekaufte Lenkrollen waren alles, was notwendig war, um den Ständer umzusetzen.

Tastaturhalterung

Als kleines Zusatzprojekt hab ich auch die ursprünglich sehr rudimentäre Tastaturhalterung mit Materialresten aus dem Fundus erneuert, die es jetzt auch erlaubt, die Tastatur in unterschiedlichen Winkeln zu positionieren.

Buttonbox neu

Das alte Instrumentenbrett, auf dem die Starterbox und die Infobox montiert waren, wurde mit der Fanatec Base entsorgt und es hatte sich gezeigt, dass die Position der Beiden nicht optimal war. Die Buttonbox wurde teilweise vom Lenkrad verdeckt und die Infobox war andauernd von der linken Hand teilweise verdeckt. Mein Plan war eine kombinierte Box quasi als „Mittelkonsole“, wie auch in den echten GT3 Autos.

Die alte Pedalplatte wurde als Materialgeber genutzt und mit FreeCAD und dem 3D Drucker habe ich noch eine zusätzliche Buttonbox erstellt, weil am Bodnar Inputboard noch genügend Eingänge frei waren.
Das Ganze wurde dann in einen seeeehr groben, aber funktionalen Holzrahmen geschraubt und dieser mit einer gedruckten Halterung (um den Winkel nach Hinten leichter zu erreichen) auf eine Platte an dem Aluprofil, das auch die H-Schaltung hält, gespaxt. Mit der Carbonfolie vorne drauf schaut das Ganze dann doch halbwegs sauber aus 😀

Und das ist aktuell der Blick, den man als Fahrer auf sein Cockpit hat.

Bis zum nächsten Mal!

Dieser Beitrag hat 2 Kommentare

  1. Jochen

    Hallo,
    Superprojekt und viel Arbeit und Hirnschmalz reingesteckt.
    Den Ärger mit dem Fanatec-Support kann ich bestätigen, weshalb
    ich meine Lenkräder jetzt auch auf „stand alone“ umrüsten möchte.
    Hättest Du da ein paar Tips, wie man das mit dem Arduino angeht?

    1. michi

      Hallo, Jochen!

      Vielen Dank!!

      Je nachdem, wieviel Vorerfahrung mit Programmieren hat, gibt’s natürlich unterschiedliche Herangehensweisen.
      Von 0 auf würde ich empfehlen, ein paar ArduinoProMicro von Aliexpress (oder Amazon, sind inzwischen auch nicht mehr allzu teuer), ein Steckbrett und Steckkabel zu besorgen.
      Dann einen oder mehr Taster an die Pins anschließen und mit der „Joystick-Library“ versuchen, die Inputs auf den Pins in Joystickbutton-Kommandos umzusetzen.
      Mit kurzem Googlen sollte das nicht allzulange dauern.
      Wenn man mit den Pins des ProMicro an die Grenzen stößt, mal „Arduino Button Matrix“ googlen und die Taster in einer Matrix-Konfiguration verkabeln.
      Damit kommt man schon sehr, sehr weit.
      Der nächste Schritt, wenn das alles funktioniert, sind dann meistens die Drehencoder. Da wird es dann aber schon etwas anspruchsvoller, auch, weil es sehr viele unterschiedliche Libraries dafür gibt.

      lg
      michi

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